Die Geschichte:
Als Reaktion auf den westlichen Boykott der Olympischen Spiele 1980 in Moskau, hatten die Ostblockstaaten ihrerseits die Olympischen Sommerspiele in Los Angeles 1984 boykottiert.
Von den insgesamt sechs Marken und ein Block, welche die Postverwaltung der DDR zu diesem Anlaß vorgesehen hatte, waren bereits drei Marken fertig und der Block teilweise gedruckt, als der Boykottbeschluß aus Moskau kam. Somit konnten diese Marken nicht verausgabt werden!
Vermutlich wäre die ganze Angelegenheit unbekannt geblieben, wenn nicht ein westdeutscher Besucher der Leipziger Herbstmesse 1988 einen Bogensatz der Marken (50 Stück), zusammen mit anderen normalen Werten, an einem Postschalter erworben hätte.
Zum
Vergleich 1984<>1988
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Da die 1984er Boykottmarken völlig motivgleich
zu denen der 1988er Seoul-Olympia-Ausgabe sind (sie weisen lediglich eine andere
Jahreszahl und eine andere römische Zahl der Olympiade auf), waren sie von den
Postbeamten offensichtlich nicht erkannt worden.
Bemerkenswert ist die Tatsache, daß die Olympiamarken 1984 erst 1988 vernichtet
wurden und nicht gleich nach dem Boykottbeschluß.
1991 meldete die Deutsche Bundespost als Rechtsnachfolger der Deutschen Post der DDR Eigentumsansprüche an und versuchte dies durch Beschlagnahme durchzusetzen.
Der Sammler, der den größten
Teil des Bogensatzes erworben hatte, klagte daraufhin gegen die Bundespost und
bekam in den zwei Instanzen Recht. Die Post verzichtete auf eine Revision vor
dem Bundesgerichtshof, wodurch das Urteil rechtskräftig wurde.
Somit bestand endgültig Rechtssicherheit für die DDR-Olympiamarken-Sätze 1984,
welche der Sammler erworben hatte.
Sie wurden Anfang 1996 in den Michel-Katalog aufgenommen.
Es sind nur 50 komplette postfrische Sätze der DDR Olympiamarken 1984 bekannt und zwei kmpl. angeklebte Archivsätze mit Block !
Ausstellung der Marken in der Schatzkammer der Briefmarken-Ausstellung SÜDWEST 2001 in Heidelberg (Dtl.) vom 13. bis 15. Juli 2001 (> www.SUEDWEST-2001.de <).
Noch Fragen? E-Mail: Olympia1984@Intergrid.de