Pressebericht: Bild
am Sonntag 49 / 1995, Seiten 8 und 9
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Der Text:
DDR-Briefmarken, die es nie geben durfte
Heute sind sie ein Vermögen wert
Von Karl-Heinz Patzer Es sind die vermutlich wertvollsten Briefmarken aus der Ex-DDR: Drei Olympiamarken aus dem Jahr 1984 sollen jetzt bei einer Versteigerung in London für rund 20 000 Mark den Besitzer wechseln. Das Besondere an den 5-, 20- und 25-Pfennig-Marken: Sie dürften eigentlich gar nicht existieren. "Als damals die Ostblockstaaten beschlossen, die Olympiade in Los Angeles zu boykottieren, hatte die Postverwaltung der DDR schon drei von sechs geplanten Markensätzen gedruckt", erklärt Claudia Herrgen vom Auktionshaus Sotheby's. "Sie mußten zurückgezogen werden." Doch einige Sätze blieben versehentlich bei den Postämtern liegen: "Der Zufall wollte es, daß genau vier Jahre später ein westdeutscher Besucher der Leipziger Messe am Postschalter gerade diese drei Marken kaufte. |
Die Motive waren 1988 anläßlich
der Olympischen Spiele in Seoul von damals übernommen worden, und die Postbeamten
verwechselten offenbar alte und neue Marken." Die Sache hatte ein juristisches Nachspiel: 1991 meldete die Deutsche Bundespost als Rechtsnachfolger der DDR-Post Eigentumsansprüche an und wollte alle Marken beschlagnahmen. Doch ein Sammler klagte dagegen und bekam in zwei Instanzen recht. Seither gehören die rund 50 noch vorhandenen Markensätze offiziell ihrem privaten Besitzer. Übrigens, wer eine solche Marke auf einem Briefkuvert findet, könnte über Nacht reich werden. "Es wäre eine philatelistische Kostbarkeit ersten Ranges", so Herrgen "eine abgestempelte Olympiamarke ist bislang noch nie aufgetaucht." |
Untertitel (Bilder): Schätzwert: 20.000 Mark Am 15. Dezember ist es soweit. Dann kommen die seltenen DDR-Olympiamarken bei Sotheb's in London unter den Hammer. |